PHYSIOGNOMISCHE MENAGERIE
Tryptichon Oel auf Leinwand
150 x 125 cm je Segment
Am Ausgangspunkt der dreiteiligen Arbeit stehen zahlreiche Mikrozeichnungen. Diese entstanden über einen längeren Zeitraum - oft auf Reisen - und sind mit Fineliner Bleistift und Knetgummi auf A-4 Briefpapier gezeichnet.
In der neuen Arbeit verwende ich nun einige physiognomische Teile dieser Miniaturzeichnungen. Die Zeichnungen habe ich per Fotokopie stark vergrössert und ohne technische Hilfsmittel alla Prima auf die Leinwände übertragen.
Die Physiognomien sind alles Konstrukte meiner Fantasie, groteske anatomische Ideen, kubistische Gesichter, tierähnliche und comichafte Figuren und Gefühlsregungen. Sehr sparsam habe ich wenige Gesichter aus fotografischen Vorlagen mitgemalt, sie sind Fixpunkte an denen sich das Auge ausruhen kann.
Ich habe für die 71 Physiognomien fünf reine, unvermischte Farben verwendet. Gelb beispielsweise, verhält sich im Kontrast von ganz hell zu ganz dunkel in sehr beschränkten Graustufen, im Gegensatz zu blau mit vielleicht doppelt so vielen Graustufen. Diese Gegebenheit hat mich dazu ermuntert die verschiedenen Farben gegeneinander auszuspielen. Es ist aber nicht die Buntheit der Farben, die mich bei dieser Arbeit interessierte, sondern ihr Kontrastpotenzial. Entstanden ist eine Menagerie von farbigen Köpfen, die im übrigen auch ein wenig an eine Menge buntes Plastikspielzeug erinnert.
Fragmente
MONOCHROME MORPHOLOGIE
Die Installation „Monochrome Morphologie“ besteht aus zwölf Teilen und misst 288 x 186 cm.
Die alla prima gemalten, seriellen Formate entstehen in spontaner Arbeitsweise und ohne systematischen Plan. Dabei wird mit der Morphologie des Dargestellten (Narren und Clowns, Damen, Tierwesen und Früchte) und deren Gegensätzen gespielt. Die Einschränkung der Farbpalette wirkt als Klärung und hebt so das Stoffliche hervor. Es entsteht ein artifizieller Realismus der von einer intensiven Auseinandersetzung mit der klassischen Malerei zu einem humorvollen wie irritierenden Stil führt. So entsteht eine Malerei aus Figuren, Körperfragmenten, Pflanzen und geometrischen Formen - mit Verweis an den Surrealismus, Pop Art und Comic Strips.
HADES UND ELYSIUM
Die Werkgruppe Hades und Elysium ist eine Spurensuche in die Vergangenheit und entstand auf der Grundlage von Fotografien aus einem Konvolut der US-amerikanischen Library of Congress Washington DC. Dabei handelt es sich um zahlreiche, gescannte Farbdiapositive aus den Jahren 1939 bis 1943.
Die Motive dieser Fotografien von industriellen Fertigungen kombiniert und arrangiert mit eigenen Naturaufnahmen schaffen ambivalente und zeitlose Ansichten. Eine wichtige Rolle spielen hierbei unterschiedliche Perspektiven und Grössenverhältnisse und eine ganz eigene Lichtsituation. Es entstehen anziehende, fremde Bildräume in denen figurative Elemente, Mensch, Tier und Maschine zu Situationen verschmelzen und zu einer authentischen Atmosphäre emulgieren. Realistisches und Fantastisches, Flüchtiges und Manifestes, Kontemplation und Verstörung bieten dem Betrachter eine Vielzahl möglicher Lesearten.